3. DAV-12-Gipfel-Tour im Fichtelgebirge

 

Am 31.5.2014 war es wieder einmal soweit.

Auf dem Parkplatz der Luisenburg trafen sich um 4.30 Uhr 20 sportliche Personen im Alter zwischen 19 und 67 Jahren, mit Rucksäcken vollgepackt mit Trinkflaschen, Müsliriegeln, Bananen etc. (ein Teilnehmer hatte sogar an Mückenspray gedacht!), Stöcken und viel gutem Willen, um die inzwischen berühmte 12-Gipfel-Tour des DAV in Angriff zu nehmen.

Die Leitung dieser Herausforderung lag in den bewährten Händen von Rainer Rahn.

In diesem Jahr wollten wir die 12 Gipfel des Fichtelgebirges wieder in der „traditionellen“ Reihenfolge (Kornberg-Burgstein) erobern, während wir im letzten Jahr die umgekehrte Richtung gewählt hatten.

Wie geplant holte uns der Bus um 4.30 Uhr von der Luisenburg ab und brachte uns zur Kornberghütte. Während dieser kurzen Fahrt informierte uns Rainer Rahn über den geplanten Ablauf dieser Tour. 

Pünktlich um 5.00 Uhr gab Rainer das Signal zum Aufbruch und die kleine Schar setzte sich hochmotiviert in Bewegung, um als 1. Gipfel den Kornberg zu erobern. Der beginnende Tag zeigte sich von seiner schönsten Seite, der Sonnenaufgang nach den vielen Tagen mit Regen und Kälte, war großartig. Die neuen Wanderkollegen wurden darauf hingewiesen, dass ein Gipfel erst als „erobert“ galt, wenn auch die Aussichtstürme der jeweiligen Gipfel bestiegen waren.

2014 05 31 12 Gipfel Tour -Aufstieg über Kornbergpiste

Aufstieg über Kornbergpiste

 

Vom Kornberg ging es weiter zum Epprechtsstein. Die Burgruine mitten im Wald verfehlt noch immer nicht ihre Wirkung.

Danach führte uns der Weg weiter zum großen Waldstein.

Es ist allgemein bekannt, dass Bewegung an der frischen Luft den Appetit anregt. Auch wir spürten, dass ein mehr oder weniger voluminöses Frühstück jetzt eine super Sache wäre. Bei den vergangenen Touren wurde das Frühstück immer im Waldsteinhaus eingenommen. Rainer Rahn informierte uns jedoch bereits vor dem Start, dass die Pächter des Waldsteinhauses uns eine Absage erteilt hatten! Für uns war das kein Problem, da unser Rainer bereits für eine Alternative gesorgt hatte.

Im schönen Weißenstadt wartete man im Stadtbad bereits, um uns mit Eiern und Speck, frischen, noch warmen Apfelkuchen und Kaffee etc. zu verwöhnen.

Auf Grund der schnellen Bedienung, verstummten unsere hungrigen Mägen wieder und wir wollten nach Bezahlung der Zeche unsere Wanderung fortsetzen. Leider ging das nicht ohne eine gewisse Verzögerung, da das Servicepersonal sehr unsicher in der Preisgestaltung bei den Kaffeeportionen war.

Das Ende vom Lied war, dass wir beim Aufbruch durch eine Art Mautstelle gehen mussten, die mit der Chefin des Lokals besetzt war. Jeder wurde nun nochmals angehalten und befragt, wie viele Tassen Kaffee er zu sich genommen und welchen Betrag er dafür bezahlt habe.

Das Gute an dieser Sache war, dass die meisten unserer Gruppe wieder Geld zurückerhielten.

Keiner von uns war jedoch ernstlich sauer, da dieser „Zwischenfall“ recht amüsant war, allerdings hatten wir dadurch einige Zeit verloren.

Das nächste Ziel bei unserer Wanderung war nun der Marsch entlang des Weißenstädter Sees, um dann in Richtung Rudolfstein abzubiegen. 

Nach diesem Gipfel begann bei tollem Wetter der mühsame Aufstieg zum höchsten Punkt Frankens, dem Schneeberg (1.055 m). Auf dem Backöfele, mit einer imposanten Fernsicht, wurden noch einige Fotos, die eine gut aufgelegte Wandergruppe zeigen, geschossen. 

 

Danach marschierten wir über den Nußhardt zum Gasthof Karches. Hier war das schon zu Anfang geplante Endziel unserer beiden jungen Damen (Simone und Simone), die diese Hälfte der Tour in ausgesprochen guter Laune ohne körperliche Schäden tapfer gemeistert hatten und einem muskulär bedingtem Aufhören eines Mitwanderers.

Die restliche Gruppe nahm nun den steilen, langen Anstieg zum Ochsenkopf in Angriff. An der Weißmainquelle füllten wir nochmals unsere Trinkflaschen. Trotz des anstrengenden Weges ging es schnell weiter, denn wir wussten, dass uns im Asenturmhaus eine längere Rast und ein gutes Mittagessen erwarten würde.

Wir wurden auch nicht enttäuscht. Die Bedienung war wie immer flott und innerhalb kürzester Zeit hatte jeder von uns das vorausbestellte Mittagsmahl vor sich stehen. 

Nach der wohlverdienten Pause ging es steil bergab, um nach Überquerung der B303, hier war auch der krankheitsbedingte Endpunkt für einen Wanderkollegen, in Richtung Seehaus zu wandern.

Auf die Besteigung des Seehügels wurde bei dieser Tour verzichtet, da durch die ausgiebigen Regenfälle der Vortage der morastige Boden des Aufstiegs uns davon abgehalten hat.

Vom Seehaus bogen wir hingegen auf direktem Weg zur Platte ab. Das Felsenmeer der Platte ist immer wieder sehenswert.

Von der Platte wanderten wir nun zum Silberhaus, an dem uns leider wieder ein Teilnehmer wegen großer Blasen verlassen musste. Jetzt wurde der beschwerliche Weg zur Hohen Mätze beschritten. Viele Teilnehmer, die diese Tour schon mehrmals hinter sich gebracht haben, so wie auch ich, erschaudern bei der Erwähnung dieses Namens. Zum einen ist der Weg zur Hohen Mätze relativ lang und zum anderen erwarten uns Wanderer dort immer eine sehr große Anzahl ausgehungerter Mücken und Schnaken, die nichts anderes zu tun haben, als über schwitzende Wanderer herzufallen. Wie gut, dass unser Rainer an alles gedacht hat, sogar an sein Mückenspray.

Die Mückenplage verhinderte eine längere Brotzeitpause, so dass wir uns umgehend an den Abstieg machten.

Über Hohenbrand ging es nun in Richtung Kösseinegipfel weiter.

Der lange und oft auch steile Anstieg zur Kösseine wird von vielen Wanderern manchmal unterschätzt. Für unsere gut aus trainierte Wandergruppe stellte diese Passage jedoch kein Hindernis dar.

Im Kösseinehaus, das wir bei guter Laune und immer noch schönem Wetter erreichten, standen schon einige Seidel mit dunklem Gerstensaft für uns bereit, den wir unseren ausgemergelten Körpern als Belohnung für die vielen Strapazen der Tour anboten.

Nach einer erholsamen Pause mussten wir jedoch den Abstieg in Angriff nehmen, denn es warteten noch die beiden letzten Gipfel auf uns. Wir machten uns also auf den Weg zum großen Haberstein, den wir in angemessener Zeit erreichten.

Von da ging es zu unserem finalen Gipfel, den Burgstein.

 

Die Tour war geschafft. Das kleine Stück Weg vom Burgstein zum Parkplatz Luisenburg war der Ausklang einer unvergesslichen Wandertour, auf der alle Teilnehmer in einmaliger Kameradschaft miteinander harmoniert haben.

Zu erwähnen wäre noch die Fitness der bereits etwas älteren Wanderkollegen. Sie konnten durchaus mit den jüngeren Wanderern mithalten. Man kann mit recht Stolz auf euch sein. 

Allen Teilnehmern gebührt großer Dank für die tolle Kameradschaft während der gesamten Wanderung. 

Ein Extralob und ein spezielles Danke schön an unseren engagierten, umsichtigen Tourenführer Rainer Rahn, der diese Tour, wie schon in den Vorjahren exakt geplant- und durchgeführt hat.

Mit ihm als Leiter hat die Langeweile keine Chance, da er eine Gruppe immer wieder motivieren und mit seinem reichhaltigen Repertoire an erlebten Bergabenteuern immer unterhalten kann. 

Die Vorfreude auf die nächste 12-Gipfel-Tour in 2015 ist bei mir bereits zu spüren.

  

Wolfgang Scheunemann

 

 

 

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