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  • 10 Jahre Kletterwand
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    Bericht des Neuen Tag vom 27. April 2006:

    Mit der Kletterwand hoch hinaus
    Anlage des Alpenvereins besteht seit zehn Jahren und sorgt für Höhenflug bei Mitgliederzahlen

    Marktredwitz. (dih) Es ist zwar nicht mehr die größte Kletterwand in der Region, aber mit ihrer naturgetreuen Felsnachbildung immer noch eine der schönsten und attraktivsten: Vor zehn Jahren wurde in der Turnhalle Dörflas die damals erste künstliche Kletteranlage in Nordostbayern eingeweiht.

    Im Jahr des 125-jährigen Bestehens der Sektion Greiz im Deutschen Alpenvereins feiert der Verein ein weiteres „kleines" Jubiläum. Am 27. April 1996 betraten nämlich die Verantwortlichen mit der Einweihung der Kletterwand relatives Neuland. Heute erlebt das Hallenklettern auch in der Region einen großen Zulauf.

    Wie zweiter Vorsitzender Rainer Rahn beim Jubiläum vor Ort berichtete, ist die Kletteranlage in Dörflas neben den beiden Hütten der Sektion eine der tragenden Säulen der Vereinsarbeit. Sie sei mit für den momentanen „Höhenflug" des Alpenvereins in Marktredwitz mit seinen rund 1400 Mitgliedern verantwortlich. Was die Struktur der Oberfläche und die naturgetreue Nachbildung von Felswänden anbelange, sei in Dörflas noch immer die attraktivste Kletteranlage zu finden: „Darauf können wir nach zehn Jahren immer noch stolz sein." Die Kletterwand ist acht Meter hoch und umfasst 80 Quadratmeter.

    Erfreulich ist für die Sektion, dass die Kletterwand zu einem Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche wurde. Denn Klettern ist „in", was sich am guten Besuch der Kletterabende und den dadurch gewonnenen Neumitgliedern zeigt. Rahn nannte Richard Panzer den „Vater der Kletterwand", der als Projektleiter bei der Erstellung vor zehn Jahren maßgeblich zuständig war. Der zweite Vorsitzende dankte auch den 17 Betreuern für ihren Einsatz, ebenso der Stadt für die damalige finanzielle Unterstützung sowie der Turnerschaft Marktredwitz-Dörflas für die gute Zusammenarbeit.

    Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder freute sich über das vor zehn Jahren völlig neue Sportangebot. Dass klettern gut angenommen wird, zeige sich auch am guten Besuch der Diaschauen des Alpenvereins. Der „Hausherrn" von der Turnerschaft, Vorsitzender Horst Geißel, blickte zurück auf die spontane Zusage, eine Kletterwand errichten zu dürfen. „Natürlich mussten einige Bühnenveränderungen vorgenommen werden, die sich auch finanziell niederschlugen." Geißel war froh, dass dieser Schritt gewagt wurde, denn dadurch werde der Klettersport auch in die Turnerschaft hineingetragen. Erhard Grünler, Vorsitzender der Bergwacht Marktredwitz, verwies auf die Nutzung für Ausbildungszwecke. Zum Jubiläum durfte die Kletterwand schließlich bis zum Abend unter fachkundiger Anleitung kostenlos benutzt werden.

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  • Live-Diaschau von Heinz Zak
  • Live-Diaschau von Heinz Zak am 7. April 2006 in der Städtischen Turnhalle Marktredwitz, veranstaltet in Kooperation zwischen der ... ▼ mehr

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    Live-Diaschau von Heinz Zak am 7. April 2006 in der Städtischen Turnhalle Marktredwitz, veranstaltet in Kooperation zwischen der DAV-Sektion Greiz, Sitz Marktredwitz, und der Volkshochschule Marktredwitz

    Bericht der Frankenpost vom 10. April 2006

    Zaks Abschied aus der „Welt der Vergänglichkeit“
    Der Extremkletterer und Fotokünstler aus Österreich bezwingt ungesichert die schwierigsten Steilwände der Welt

    VON WOLFGANG NEIDHARDT

    MARKTREDWITZ – An einem Dach aus Fels, etwa sieben Meter auskragend, in einer gut tausend Meter hohen Wand, hängt ein Mensch, spinnengleich. Eine Hand klemmt in einem Millimeter breiten Riss. Sie hält den ganzen Körper. Das linke Bein klebt schier oben. Das zweite Bein hängt nach unten. Gesichert mit einem Seil ist der Mensch nicht. Das ist die Welt von Heinz Zak, die er am Freitag in Marktredwitz zeigte: Extremklettern und andere dabei fotografieren.

    Das Dach, das hat auch er bewältigt, erst vor einem Jahr, gut zwei Jahrzehnte nachdem ihn ein Foto nicht mehr losgelassen hat, von diesem Dach im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien, das zu einer der schwierigsten Kletterrouten der Erde gehört mit Namen „seperate reality“. Dass dieser Name nicht von ungefähr kommt, wird den über 400 Zuhörern in Marktredwitz klar, als Heinz Zak ihnen zu erklären versucht, wo die physische Stärke herkommt, um das Höchstrisiko ungesichert zu bewältigen. „Unendliche Ruhe und Freude“ müsse der Kletterer finden, „komplett die Zeit verlassen“, sich schon am Einstieg „aus der Welt der Vergänglichkeit verabschieden“. In diesem Zustand beschäftige den Akrobaten im Fels der Bach, der tief unten rauscht, viel mehr als das klettertechnische Problem, das vor ihm liegt. Im Blick zurück erscheint es Heinz fast spielerisch, wie er es gemeistert hat: mit den Füßen nach oben und hinaus über das Dach.

    Aberwitzig

    Mit Routen wie „separate reality“ begann vor über 20 Jahren das „neue Leben“ des 48 Jahre alten Heinz Zak: „Nur Klettern und Fotos“ statt Schüler zu unterrichten, wie er es in jungen Jahren getan hatte. Der Mann aus Scharnitz im Karwendel mit dem markanten spitzen Kinn und der immer höher werdenden Stirn, von der immer weniger ungebändigte Haare immer gleich wild nur noch nach hinten wuchern, ist Zuhause im „großen Abenteuer“ Klettern. Das hat sich rasant entwickelt. Routen, die heute gute Kletterer in mehreren Tagen durchsteigen, bewältigen Profis in wenigen Stunden. Und sie tun das heute mindestens „Rotpunkt“. Das heißt: ohne sich an Bohrhaken zu sichern, die bereits da sind – oder, um es mit Heinz Zak zu sagen: „Nicht unter Zuhilfenahme von Heimwerkergeräten“. Die Extremsten unter ihnen wie etwa der Berchtesgadener Alexander Huber – oder bisweilen eben auch Heinz Zak – wagen sich völlig ungesichert in die schwersten Routen in den Alpen wie etwa an der Großen Zinne in den Dolomiten.

    Und wenn's Zak nicht selbst tut, das, was der erdverbundene Mensch als aberwitzig, als lebensmüde, bezeichnen würde, dann dokumentiert er es. Um seine Bilder aufnehmen zu können, die in der Kletterwelt ihresgleichen suchen, erarbeitet er sich abenteuerliche Konstruktionen: Mehrere aneinander gefügte Eispickel ermöglichen es ihm, in einigen Metern Abstand die Akrobaten abzulichten. Davon lebt Heinz Zak, wenn er seine Bilder verkauft, für Bücher, Zeitschriften, Vorträge. „Einsperren lassen“ hat er sich nie und meint damit etwa lukrative Aufträge für Werbefotos. Einsperren lassen wird er sich auch im Wortsinne weiter nicht wollen. Damit er etwa in einer der unwirtlichsten Ecken der Erde, in Patagonien, zwei der schwierigsten und faszinierendsten Berge namens Fitz Roy und Cerro Torre wochenlang in „totaler Verrücktheit“ belagern kann – und besteigen, wenn's sein muss im zweiten Versuch nachdem der erste sieben Meter unter dem Gipfel gescheitert war.

    Pink Floyd zu Fels

    Was Heinz Zak mitbringt aus Patagonien, sind viele Bilder von faszinierenden Stimmungen und wenige Bilder, die den Betrachter zum Schmunzeln bringen, wie die Maus in der Wasserflasche, die sich durch den schmalen Flaschenhals zwängt, um tags darauf in der nächsten Flasche Schutz vor dem Wetterunbill zu finden. 399 von 400 Zakschen Bildern indes zeigen Natur pur: Größe oder faszinierende Details wie Felszeichnungen, die außer ihm kaum einer so gezeigt hat, Spiele von Wasser und Wolken oder dem Licht von Sonne und Mond, deren Aufzeichnung ihm einen langen und „relativ kalten“ Spaß bereitet.

    Weniger Spaß als innere Einkehr will Heinz Zak in Marktredwitz im zweiten Teil seines Vortrages bei den Besuchern schaffen, wenn er ihnen unter dem Titel „Symphonie der Berge“ fast eine Stunde lang nur Bilder und Musik präsentiert. Nicht jeder mag dort angekommen sein, wo ihn Zak gerne hinbringen wollte bei Pink Floyd zu Fels, Mike Oldfield zu Klettern oder Georg Friedrich Händel zum „Finale Grande“. „Schaltet alles ab, auch den Kopf“, hatte der fotografierende Künstler seine Zuhörer aufgefordert.

    So zeigt Zak Sequenzen unter den Überschriften Sonne, Fels, Wasser, Wolken, Klettern, Blumen, Bäume, Mond. Menschen kommen auf seinen Bildern fast ausschließlich als Kletterer oder mal als Staffage vor. Dabei
    kann's der Mann doch mit den Menschen. „Du kannst fotografieren, bis der Tag vorbei ist, Blitzen hat hier im Dunkeln keinen Sinn“, berät er in den ersten Minuten seines Vortrages einen übereifrigen Hobbyknipser.

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    Foto: Bessermann

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  • Mitgliederversammlung 2006 mit Neuwahlen
  • Alpenverein Marktredwitz
    DAV kurz vor 1400-Mitglieder-Grenze
    Keine Nachwuchsprobleme bei der Sektion Greiz / Großes Angebot von ... ▼ mehr

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    Alpenverein Marktredwitz
    DAV kurz vor 1400-Mitglieder-Grenze

    Keine Nachwuchsprobleme bei der Sektion Greiz / Großes Angebot von Wandern bis Klettern

    Eine positive Mitgliederentwicklung hat der Deutsche Alpenverein (DAV), Sektion Greiz, mit Sitz in Marktredwitz in den letzten Jahren zu verzeichnen. Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Zahl der Mitglieder von 1191 auf derzeit 1388 gestiegen. Die Zahlen zeigen, dass der Deutsche Alpenverein im Allgemeinen und die Sektion im Besonderen eine hohe Attraktivität in der Region besitzen.

    MARKTREDWITZ - Walter Wenisch, seit 1993 Vorsitzender eines der größten Vereine in der Region, bleibt für weitere vier Jahre an der Spitze der Sektion. Kapp zwei Drittel der Mitglieder wohnten in den Landkreisen Wunsiedel und Tirschenreuth, sagte Wenisch bei der Jahreshauptversammlung im „Bairischen Hof“. In der Stadt Marktredwitz habe die Sektion 298, in Wunsiedel 96, in Waldershof 60 und in Mitterteich 57 Mitglieder. Als einen der Hauptgründe für den Mitgliederzuwachs nannte der Vorsitzende das attraktive Angebot des Vereins. „Die Sektion verfügt über zwei gut geführte Hütten, besitzt zwei künstliche Kletteranlagen, unterhält in Marktredwitz eine Geschäftsstelle mit einem gut sortiertem Ausrüstungslager und bietet ein reichhaltiges, ganzjähriges Touren- und Veranstaltungsprogramm für alle Altersklassen und viele alpine Felder an." Auch in Greiz werde eine rege Vereinsarbeit betrieben.

    Wenisch erinnerte an die Schwerpunkte der Sektionstätigkeit in Marktredwitz im zurückliegenden Jahr. Er erwähnte drei größere Vortragsabende zu den Themen „Am Dach der Welt" mit Peter Habeler, „Die schönsten Höhenwege im Vinschgau" mit Helmut Dumler und „Go east - unterwegs nach Sibirien“, eine Live-Diaschau. Jeden zweiten Donnerstag im Monat finde der „Marktredwitzer Bergsteigertreff" im „Bräustüberl" statt und jeden ersten Mittwoch im Monat würden Wanderungen - organisiert von Anni Nürnberger - unternommen. „Seit zehn Jahren bereichert unsere Kletterwand in der Dörflaser Turnhalle das sportliche Angebot in Marktredwitz." Die Kletterabende seien gut besucht. „Wir haben inzwischen auch mehrere geprüfte Fachübungsleiter, die entsprechende Kurse anbieten", merkte der Vorsitzende an.

    Umwelt-Gütesiegel

    „Das wichtigste Ereignis des letzten Jahres für unsere Greizer Hütte fand am 27. Oktober in Berchtesgaden statt: Die Verleihung des Umweltgütesiegels der Alpenvereine im Rahmen der DAV-Hauptversammlung", berichtete Hüttenwart Hans Geyer. DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig habe in seiner Laudatio das Haus als eine „noch echte Schutzhütte mit einer tollen Hüttenatmosphäre in einer großartigen Landschaft" bezeichnet. Diese Auszeichnung sei das Ergebnis einer erfolgreichen, kontinuierlichen Hüttenpolitik der Sektion. In der vergangenen Saison hätten wieder Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten auf dem Plan gestanden. 1565 Tagesgäste und 3472 Übernachtungen waren auf der Greizer Hütte zu verzeichnen.

    Der Hüttenwart der Greizer Erzgebirgshütte, Hendrik Fritzsche, berichtete von 836 Übernachtungen, im Vor-jahr waren es 712. Trotz dieser Steigerung seien die Ausgaben etwas höher als die Einnahmen gewesen. Dies sei auf den Wegebau zurückzuführen. Für dieses Jahr werde aber ein Plus erwartet. Probleme habe man wegen der enormen Zahl der Erzgebirgshütten-Besucher mit dem Brunnen bekommen, machte Fritz-sche deutlich.

    Über ein Plus in der Kasse freute sich Kassenwartin Anni Nürnberger. Der Wirtschaftsplan sieht für 2006 einen Überschuss von 11700 Euro vor. Einen Überblick über das Vereinsgeschehen der Ortsgruppe Greiz hatte Anne-Kathrein Eisenbeiß zusammengestellt. Sie wies auf einen Arbeitseinsatz auf der Erzgebirgshütte, einige traditionelle Wanderungen, zwei Busfahrten, einen häufigen Kletterwand-Einsatz und den Besuch der Familie Schneeberger (Hüttenwirtsleute der Greizer Hütte) in Greiz hin.

    125. Jubiläum

     Einen umfassenden Bericht über die Aktivitäten der Kinder- und der Jugendgruppe Marktredwitz sowie der Jugendgruppe Greiz legte Jugendreferent Rainer Rahn vor. Er sprach den Leitern Sabine Schelter, Johannes Dötterl und Michael Jasinski ein großes „Dankeschön" für ihr Engagement aus. Ein weiterer Dank galt dem zehn Personen umfassenden ehrenamtlich tätigen Geschäftsstellen-Personal.

    Abschließend gab Vorsitzender Walter Wenisch einige Termine des Alpenvereins bekannt: Am 7. April findet in der Städtischen Turnhalle die Diaschau „Symphonie der Berge" mit Heinz Zak, am 23. April ein „Tag der offenen Kletterwand", am 1. Juli das Hüttentreffen auf der Greizer Hütte, am 14. Oktober der Festakt zum 125-jährigen Bestehen der Sektion Greiz im Egerland-Kulturhaus und am 11. November der Diavortrag „Sa-tirischer Gipfelsalat" mit Franz Xaver Wagner ebenfalls im Egerland-Kulturhaus statt. Die nächste Mitgliederversammlung ist am 31. März 2007 in Greiz.

    HEINZ HERDEGEN

    [Quelle: „Frankenpost“, 5. April 2006]

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    Das neu gewählte Vorstandsteam der Sektion Greiz, Sitz Marktredwitz

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  • Auf neuen Routen zu den höchsten unbestiegenen Gipfeln
  • Star-Bergsteiger Hans Kammerlander zu Gast beim Alpenverein Marktredwitz: „Das Schönste ist, sich dem Berg zu nähern“

    VON WOLFGANG ... ▼ mehr

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    Star-Bergsteiger Hans Kammerlander zu Gast beim Alpenverein Marktredwitz: „Das Schönste ist, sich dem Berg zu nähern“

    VON WOLFGANG NEIDHARDT

    „Ich möchte jung sterben, aber möglichst spät." Hans Kammerlander könnte diesem Ziel ziemlich nahe kommen , wenn er weiter so lebt wie bisher: mit enorm viel Bewegung und hohem, aber meist kontrolliertem Risiko. Von seiner Entwicklung zum derzeit bekanntesten Bergsteiger erzählte der Südtiroler vor fast 500 Besuchern beim Alpenverein in Marktredwitz.

    MARKTREDWITZ Kammerlander ist ein Star, vielleicht der Bergsteiger-Star, seit sich Reinhold Messner nach vergeblicher YetiSuche von den hohen Bergen der Welt verabschiedet hat. Doch der Star hat keine Allüren, plaudert so, als säße er am Wirtsaustisch. Das Plaudern kann er sich heute freilich leicht machen: Bild und viel Text lässt er sich von Leuten liefern, die dies annähernd so perfekt können wie sich Kammerlander in den Bergen bewegt. Hartmann Seeber, sein Kameramann, liefert die Filmszenen oder bereitet sie auf. Und Walther Lücker, CoAutor des 49 Jahre alten Bergsüchtigen aus dem Bergdorf Ahornach nördlich von Bruneck, fasst dessen Erlebnisse seit Jahren in wohl gesetzte Worte.

    Die sind den Filmsequenzen unterlegt. So bleibt Kammerlander genug Gelegenheit, seinen Werdegang mit eigenen Worten zu schildern: einfach, einfühlsam und zugleich mit leicht ironischer Distanz zum eigenen Tun. Er empfindet Dankbarkeit, dass er in Bergen zwischen Südtirol und Himalaya „unterwegs sein durfte", tiefen Respekt vor den Pionieren, wenn er ihre Leistungen in deren Ausrüstung etwa am Stabelerturm im Rosengarten nacherlebt, fühlte sich als „stolzester Mensch der Welt", als er seine ersten Dolomiten-Wände auf extremen Routen bewältigt hat -„ohne Nichts" unterwegs im Alleingang an den Drei Zinnen.

    Je schwieriger seine Touren werden, umso mehr lebt Kammerlander von der Spannung und bewältigt die Angst. „Sie lähmt deine Bewegungen." Solcherart Lähmung kann sich der Extrembergsteiger nicht leisten, der zu Beginn seiner Karriere „sehr risikoreich unterwegs war und gefährliche Jahre" erlebt hat. „Locker sein" ist erste Bedingung, um 60 Grad steile Hänge mit Skiern abzufahren - im heimischen Ahrntal oder am Mount Everest, wo Kammerlander dies als erster Mensch der Welt gewagt hat.

    Die Lockerheit hat er sich bewahrt, wenn er auf manche Extremtour zurückblickt, die Herausforderung und Werbung zugleich war: Nach Ortler-Besteigung, Rad-Transfer 250 Kilometer quer durch Südtirol und dann durch die Zinnen-Wand in 24 Stunden fragt er sich: „Was machst du Trottel? Und so was auch noch freiwillig..." Ähnliches am Matterhorn sieht er im Nachhinein schon als eine „ein bisschen chaotische Sache": in einem Tag vier Mal hinauf über alle vier Grate.

    13 der 14 Achttausender ließ Kammerlander folgen. Doch auf den 14., den Makalu, verzichtet er. Dort haben Karl Großrubatscher und Friedl Mutschlechner, zwei seiner besten Partner, den Bergtod gefunden. „Wenn ich dorthin ginge, würde vieles aufreißen."

    Nach spektakulären und Publikumsträchtigen Aktionen hat Hans Kammerlander Ziele gefunden, die ihm nun die wahre Herausforderung sind: die höchsten unbestiegenen Berge der Erde. Dort findet er „logische Routen, die noch keine Linie“ haben. Er zieht diese Linien, wenn auch nicht immer mit Erfolg, wie im vergangenen Jahr am Nuptse oder am Jasemba. Wenn dort die Elemente toben und zum Rückzug zwingen, dann denkt Kammerlander: „Das ist ja die Scheiße, dass wir freiwillig hier sind.“

    Doch kaum ist der geordnete Rückzug bewältigt, da locken ihn wieder neue, bisher unbewältigte Routen, der „Alpinismus total“. Die Tickets nach Nepal seien schon beschafft, berichtet Hans Kammerlander in Marktredwitz. Er freut sich auf die Nepaler, die er inklusive ihrer Zahnimplantate im Vortrag lieben zeigt als Tempel und Pagoden, und denen er Waisenhäuser und Schulen baut. Er freut sich auf „das Schönste: sich dem Berg nähern“ mindestens ebenso wie darauf, seinen sportlichen Ehrgeiz zu befriedigen nach dem Grundsatz „Das Unmöglich versuchen, damit das Mögliche möglich wird.“

    [Quelle: „Frankenpost“, 14. März 2006]

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  • Bekenntnisse eines Bergsüchtigen
  • „Am seidenen Faden": Hans Kammerlander nimmt 500 begeisterte Zuschauer mit auf Touren

    Marktredwitz. (dih) Ein besseres Geburtstagsgeschenk ... ▼ mehr

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    „Am seidenen Faden": Hans Kammerlander nimmt 500 begeisterte Zuschauer mit auf Touren

    Marktredwitz. (dih) Ein besseres Geburtstagsgeschenk konnte sich die Sektion Greiz des Deutschen Alpenvereins mit Sitz in Marktredwitz gar nicht machen. Zum 125 jährigen Bestehen kam Extrembergsteiger Hans Kammerlander in die völlig ausverkaufte städtische Turnhalle. Der 49 Jährige entführte 500 Besucher per Diaschau in die faszinierende Bergwelt: "Am seidenen Faden von Südtirol zum Jasemba".

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    Auch die jungen Besucher waren von der Schilderungen Hans Kammerlanders (links) fasziniert und ließen sich Autogramme geben. Bild: Dieter Hecht

    Damit gelang ein erstes Highlight in einer Reihe von Jubiläumsveranstaltungen. Wie Vorsitzender Walter Wenisch sagte, wollte der Alpenverein mit der Verpflichtung des weltbekannten Bergsteigers seinen Mitgliedern, allen Naturfreunden und an der Bergwelt interessierten Menschen ein besonderes Schmankerl bieten.

    Zum dritten Mal zu Gast
    Dabei war Kammerlander schon zum dritten Mal zu Gast in Marktredwitz, zuletzt auf den Tag genau vor elf Jahren. Der „Bauernbub", am 6. Dezember 1956 als sechstes Kind einer Bergbauernfamilie in Ahornach/Südtirol geboren, stellte sich als charmanter und unterhaltsamer Plauderer vor. Das Publikum verfolgte die Ausführungen des athletischen Bergsteigers mit Begeisterung.

    Schon in seiner frühen Jugend begann Hans Kammerlander, die Berge der näheren Umgebung zu erklettern. Er spürte dabei, wie er sagte, die unendliche Freiheit in einer riesigen Landschaft aus Fels und Stein. Kammerlander sah die große Welt hinter seiner eigenen, bis dahin so kleinen Welt. Die Faszination der Berge ließ ihn nicht mehr los, die „Bergsucht" hatte ihn ergriffen.

    In seiner Multivisionsschau machte Kammerlander einen imposanten Streifzug durch „seine" Südtiroler Berge mit einer Landschaft, die sich je nach Jahreszeit in einem besonderen Licht darstellt. Bilder zeigten den jungen Kammerlander auf dem Bergbauernhof seiner Eltern inmitten einer großartigen Bergwelt. Kraft, Ausdauer und Kondition holte er sich beim fast täglichen Lauftraining, das ihn bergauf über Wiesen, Geröll und zahlreiche Felsplateaus bis an den Gipfel führte.

    In der städtischen Turnhalle hätte man eine Stecknadel fallen hören, so gebannt lauschte das Publikum. Nach den ersten kleineren Besteigungen folgten die Dolomiten, wobei er besonders von den Drei Zinnen schwärmte. Die großen Wände der Alpen bis hin zu den Achttausendern der Welt, von denen er13 bestieg – als hätte der Extrembergsteiger noch den Mount Everest, den K2 oder die jüngste Expedition zum unbestiegenen Jasemba Peak in Nepal vor Augen, so schilderte er seine Abenteuer. Staunend verfolgte das Publikum den Aufstieg zum 8848 Meter hohen Everest und die anschließende, atemberaubende Skiabfahrt.

    Kammerlander bekannte, er habe schon manches Mal aufgeben und wieder umkehren wollen, doch der Reiz des Gipfelsturms ließ ihn durchhalten. Einmal machten ihm zu schlechte Wetterbedingungen beim Aufstieg zum 7804 Meter hohen Nuptse East einen Strich durch die Rechnung, dem höchsten noch unbestiegenen Gipfel. Nur bis 6800 Meter gelang der Aufstieg.

    Eiger und Matterhorn
    Hans Kammerlander unternahm rund 2000 Klettertouren, davon 50 Erstbegehungen. 60 Alleinbegehungen lagen im sechsten Schwierigkeitsgrad. Faszinierende Begegnungen gab es mit der Eigernordwand, der Nordwand des Matterhorn, der Südwand der Marmolata oder mit der Civetta Nordwestwand. Kammerlander war auch viel mit Reinhold Messner unterwegs. Besonders die sechswöchige Tour „Rund um Südtirol" weckte Erinnerungen an 1200 Kletter- und Wanderkilometer, an 300 bestiegene Gipfel mit insgesamt 100 000 Höhenmetern.

    Die Besucher ließen die faszinierenden Bilder von Schnee und Eis, Gletschergebilden, waghalsigen Touren und von blühenden Landschaften auf sich einwirken und dankten dem Extrembergsteiger nach über zwei Stunden mit riesigem Applaus. Danach musste sich Kammerlander noch zahlreichen Fragen stellen. Er gab unermüdlich Autogramme, was die sympathische Wirkung des Südtirolers noch steigerte.

    [Quelle: „Neuer Tag“, 13. März 2006]

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  • Hohe Auszeichnung für die Greizer Hütte
  • Der nachhaltige und ökologisch verantwortliche Betrieb der Hütten hat beim Deutschen und beim Österreichischen Alpenverein höchste ... ▼ mehr

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    Der nachhaltige und ökologisch verantwortliche Betrieb der Hütten hat beim Deutschen und beim Österreichischen Alpenverein höchste Priorität. Daher werden bei der jährlichen Hauptversammlung besonders ökologisch wirtschaftende Hütten mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet. Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins vom 27. bis 29. Oktober in Berchtesgaden wurde diese Auszeichnung an fünf Hütten verliehen. Darunter war die Greizer Hütte der DAV-Sektion Greiz, Sitz Marktredwitz, als einzige Alpenvereinshütte in Tirol.

    Die Auszeichnung wurde von Gerhard Wucherpfennig, dem Vorsitzenden des Bundesausschusses Hütten, Wege und Kletteranlagen, übergeben. In seiner Laudatio bezeichnete er die nunmehr 112 Jahre alte, 2.227 m hoch gelegene Greizer Hütte als eine "noch echte Schutzhütte" mit einer tollen Hüttenatmosphäre in der großartigen Landschaft der Zillertaler Alpen. Bis 2003 wurde die Hütte mit Pferden gesäumt, heute erleichtert eine Materialseilbahn die Versorgung. Gewürdigt wurden u.a. das Angebot von Produkten aus der Region und der eigenen Landwirtschaft, die Vermeidung von Abfall (z.B. keine Portionsverpackungen und keine Einweggebinde), die umweltfreundliche Energie-Vollversorgung der Hütte über Klein-Wasserkraftwerke (womit sämtliche Geräte im Haus betrieben werden können, auch der Antrieb des Motors für die Materialseilbahn), die Solaranlage zur Gewinnung von Warmwasser sowie die Entsorgung mittels Siebsack- und Kompostieranlage. Mit einem großen Lob für den Hüttenwart Hans Geyer und die Hüttenpächter Herbert und Irmi Schneeberger aus Ramsau im Zillertal für ihre engagierte Arbeit im Bereich des praktizierten Umweltschutzes schloss Wucherpfennig seine Ausführungen und übergab die Urkunde sowie das in Holz eingearbeitete Gütesiegel.

    Die Sektionsführung hofft, dass diese Auszeichnung einen weiteren Anreiz für Alpenvereinsmitglieder und für Urlaubsgäste im Zillertal darstellt, die Greizer Hütte zu besuchen und sich davon zu überzeugen, dass sie diese Auszeichnung mit Recht trägt. Die Greizer Hütte ist von Mitte Juni bis Anfang Oktober bewirtschaftet, die Winterhütte ist immer offen. Sie ist ein wichtiger Stützpunkt auf der Großen Zillertaler Runde, dem sog. Berliner Höhenweg, sowie für Gletschertouren auf herrliche Gipfel, z.B. den Großen Löffler mit 3.376 m. Hochalpine Übergänge führen zur Kasseler Hütte und zur Berliner Hütte. In Hüttennähe befindet sich auch ein Klettergarten mit vier gesicherten Routen. Im Jahre 2005 verzeichnete die Hütte 3.472 Übernachtungen und 1.565 Tagesgäste.

    Die Auszeichnung mit dem Umweltgütesiegel ist ein gelungener Auftakt zum 125-jährigen Gründungsjubiläum, das die Sektion Greiz im nächsten Jahr feiern kann.

    Quelle: Der neue Tag vom 27.10.2005

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